Ist Londons Straßenmusik in Gefahr?

Zum besonderen Charme Londons gehören unzweifelhaft die zahlreichen Straßenmusiker, die das Leben in der pulsierenden Metropole bereichern. Allerdings könnte diese Facette des kulturellen Lebens in Gefahr sein. Denn die Gesetze für Straßenmusiker werden verschärft.

Von London die Welt erobern

Spätestens seitdem die Rolling Stones und die Beatles die Bühnen der Welt erobert hatten, gilt London als eines der wichtigsten Zentren für junge, freche Musik. Für aufstrebende Künstler galt die Faustregel: Wer es in den Straßen von London geschafft hatte, auf sich aufmerksam zu machen, hatte seinen ersten Plattenvertrag so gut wie in der Tasche. Selbst Weltstars wie Simon & Garfunkel oder Rod Stewart haben ihre Karriere als Straßenmusiker in London begonnen.

Ohne Lizenz keine Musik

Heute müssen sich die Musiker zunächst mit der Bürokratie herumschlagen, bevor sie spielen dürfen. Denn wenn sie keine entsprechende Lizenz besitzen, müssen sie mit einer empfindlichen Geldstrafe rechnen. Die Vergabe der Lizenzen ist in jedem Stadtbezirk anders geregelt. Kürzlich hat auch der Bezirk Camden - der letzte Stadtbezirk, in dem keine Lizenz für Straßenmusiker erforderlich war, ein entsprechendes Gesetz erlassen. Wer nun als Musiker auf der Straße auftritt, ohne die erforderliche Lizenz zu besitzen, muss eine Strafe von bis zu 1.000 Pfund - umgerechnet 1.200 Euro - bezahlen.

Dieser Erlass trifft die Szene besonders. Denn in Camden mit seinen zahlreichen Hippie-Märkten ein besonders kreatives Umfeld herrscht, gilt als Herz der jungen musikalischen Szene. Diese Entwicklung hat die Diskussion um Lizenzen und Straßenmusik neu entfacht.

Sogar Bürgermeister Boris Johnson hat sich im April in diese Thematik eingeschaltet und eine Kampagne gestartet. Sein Bestreben ist es, einheitliche Regelungen für ganz London zu schaffen, weshalb er Vertreter der Musikszene mit den Beamten an einen Tisch bringen will. Sein Appell: Lasst London keine No-go-Area für Straßenmusiker werden!"

Juni 2014

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