London: Hat sich Guerilla Gardening etabliert?

Besucher, die im Süden Londons mit der Buslinie 322 unterwegs sind können an insgesamt drei essbaren Bushaltestellen Halt machen. Hervor gegangen ist "The Edible Bus Stop", der mittlerweile sogar als Marke eingetragen ist, aus einer Protestbewegung heraus. Ursprünglich wollte die heutige Projektleiterin, Makaela Gilchrist lediglich ein Stück Grünfläche, die in der Nachbarschaft abgerissen werden sollte, retten. Sie verteilte Flyer und scharte Gleichgesinnte um sich, sodass der Abriss der Grünfläche verhindert werden konnte.

Die Initiative bepflanzte daraufhin direkt neben einer Bushaltestelle und einer Telefonzelle ein kleines Stück Garten. Das Ziel von Makaela Gilchrist, die auch mit einem Landschaftsarchitekten zusammenarbeitet, ist es, die gesamte Linie 322 zu einer "essbaren Buslinie" zu machen. Unterstützt wird die Initiatoren von verschiedenen Nachbarschaftsinitiativen, die auch für die Finanzierung des Projekts sorgen. Für die ersten drei essbaren Haltestellen gelang es sogar, Mittel aus dem "London Pocket Parks"-Programm zu bekommen. Das Team um Gilchrist will die Bushaltestellen jedoch nicht nur essbar, sondern auch optisch ansprechend gestalten.

Die Idee des Guerilla Gardening

Großbritannien gilt als eine Keimzelle des sogenannten Guerilla Gardening, das sich seit den 1970er Jahren vor allem in den Großstädten der westlichen Welt ausgebreitet hat. Ursprünglich wurde das heimliche Aussähen von Pflanzen als politischer Protest und ziviler Ungehorsam als Guerilla Gardening bezeichnet. Aus dieser Protestbewegung, die häufig Friedenssymbole auf öffentlichen Flächen anpflanzte, hat sich eine zweite Strömung an Guerilla-Gärtnern etabliert. Diese protestiert nicht gegen politische Entscheidungen und Tendenzen, sondern gegen die Agrar-Industrie. Diese Guerilla-Gärtner wollen eine lebenswerte Umgebung in der Stadt schaffen. Sie nutzen brachliegende öffentliche Flächen wie Brachland, Grünstreifen und die Dächer von Wohnhäusern, um hier gemeinschaftliche Gärten anzulegen. Sie sehen sich in der Tradition des Urban Gardening, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde. Der Grund war damals die relativ kurze Haltbarkeit von zahlreichen Lebensmitteln, die verbrauchernah in der Stadt angebaut werden sollten.

September 2014

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