Deutsche Gegenwartskunst im Auktionshaus Christie´s

Noch bis zum 7. Juli können die Besucher im Auktionshaus Christie´s in der Londoner Bond Street eine in dieser Form wohl einmalige Ausstellung besuchen. Ausgestellt werden Werke von Sigmar Polke und Gerhard Richter, die zu den wichtigsten Künstlern der deutschen Gegenwartskunst zählen. Ihre letzte gemeinsame Ausstellung hatten Polke und Richter 1966 in Hannover präsentiert. Zu sehen sind etwa 65 Werke, etwa die Hälfte davon soll verkauft werden.

Francis Outred, der bei Christie´s verantwortlich für die europäische Nachkriegskunst ist, bezeichnet die Künstler als "das dynamische Duett der deutschen Malerei der letzten 50 Jahre". In den frühen 1960er Jahren hatte die beiden Künstler eine Freundschaft verbunden, später hatten sie jedoch verschiedene Richtungen eingeschlagen. Dennoch überschneiden sich ihre Ideen und ihre Kunst. Und genau diese Überschneidungen will Christie´s im Rahmen der Ausstellung zeigen.

Die Exponate wurden aus über 30 verschiedenen Sammlungen zusammengetragen. Die Organisatoren versprechen sich davon vor allem einen Preisschub für die Werke Sigmar Polkes, der im Sommer 2010 an einem Krebsleiden verstarb. Denn nahezu zeitgleich gibt es im Museum of Modern Art in New York eine Retrospektive über Polkes Schaffen zu sehen. Diese wandert im Oktober in die Tate Modern nach London und schließlich im März 2015 nach Köln ins Museum Ludwig.

Kenny Schachter, der als Co-Kurator an der Konzeption der Ausstellung mitwirkte betrachtet die Ausstellung als einen Wendepunkt vor allem für die künstlerische Anerkennung Polkes. Durch dieses Duo sei die postmoderne Periode wieder aufregend geworden, so Schachter weiter. Die Ausstellung bei Christie´s könne man also auch durchaus als einen professionellen akademischen Beitrag in der aktuellen Kunstwelt verstehen. Denn Gerhard Richter hat im Vorfeld sehr eng mit den Kuratoren zusammengearbeitet und jedem einzelnen Stück, das in London gezeigt wird, zugestimmt. Der Kölner Gerhard Richter gilt als der teuerste lebende Künstler in Deutschland und wurde in den vergangenen Jahren mehrfach auf der "Weltrangliste der lebenden Künstler" des Manager Magazins auf Rang eins geführt.

Mai 2014

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