Cycling Superhighways: Neue Radwege für London

Bislang gilt die britische Hauptstadt London alles andere als fahrradfreundlich: Wenn überhaupt, gibt es in der Stadt nur schmale Radspuren, die wenig oder gar nicht miteinander verbunden sind. Das soll sich nach dem Willen von Bürgermeister Boris Johnson - der selbst gelegentlich gern mit dem Rad zur Arbeit fährt - ändern: Mehr als 1,3 Milliarden Euro soll in den Bau neuer und breiter Radwege investiert werden. Baubeginn für die sogenannten Cycling Superhighways ist der März 2015, innerhalb des ersten Jahres sollen bereits 35 Kilometer ausgebaut werden.

Eine Lösung für das Verkehrsproblem?

Boris Johnson erhofft sich von den Cycling Superhighways vor allem eine Entlastung für Londons Straßen. Denn das Wachstum der 8,6-Millionen-Metropole setzt sich ungebrochen fort, in wenigen Jahren erwarten die Stadtplaner zehn Millionen oder mehr Einwohner in London. Indem London fahrradfreundlicher wird, erhofft man sich eine Entlastung für das ohnehin schon chronisch überlastete Verkehrsnetz. Als Vorbild führt Johnson die Innenstadtmaut an, die 2003 eingeführt wurde. Dadurch ist es gelungen, die Zahl der Autos, die durch Londons Zentrum fahren, um täglich 70.000 zu reduzieren.

Umstrittene Zukunftspläne

Schon jetzt ist der Ausbau des Radwegenetzes in London nicht unumstritten. Unter anderem befürchten Busunternehmen und Taxifahrer, dass die Straßen noch enger werden als es ohnehin schon der Fall ist. Deshalb machen sich sowohl Stadtplaner als auch Londons Stadtväter bereits Gedanken darüber, wie das Radwegenetz der Zukunft in London aussehen könnte. Für das Konzept der London Underline wurde das Designbüro Gensler bereits mit einem Preis gedacht. Nach diesen Plänen sollen stillgelegte U-Bahn-Tunnel in unterirdische Radwege umgebaut werden.

Eine andere Idee verfolgt der Stararchitekt Norman Foster: Er möchte Radwege auf Stelzen über Zuggleise durch die Stadt führen. Eine andere Idee sieht vor, einen Radweg auf der Themse zu bauen, der auf dem Wasser aufliegen soll. Diese genannten Ideen stehen jedoch in London ebenso in der Kritik wie der aktuelle Ausbau der Radwege.

Februar 2015

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